Gläserne Gärten

Acrylglas, 210 x 125 x 40 mm.

Für die Lebendigkeit und Originalität der Bildskulpturen steht die Transparenz des Materials, die Sichtbarmachung des Verborgenen, des Geistigen und Unbewussten in Form der Zeichnungen, die hinter den transparenten Körpern erscheinen.
Der Künstler, der die Schichten des unbewussten Materials in die Sichtbarkeit und sinnliche Wahrnehmung hebt, ist das Medium, der Mittler im Spannungsfeld zwischen Verborgenem und Sichtbarem.
Das im Verborgenen Ruhende, erscheint in sinnlich erfahrbaren Formen und Farben an der Oberfläche.

Eintauchen in die gläsernen Gärten, Gerd Menia,
Juni 2006:

Der Garten steht als Metapher für innere Landschaften, als Hort (Hortus, lat.: Garten) der erblühenden Kreativität. Es bedarf aber der näheren Betrachtung und Untersuchung, da sich die vibrierenden Motive – durchaus beabsichtigt – nicht auf den ersten Blick hin entschlüsseln lassen.
Die Motive:
Um das flimmernde Spiel der Striche und Farben in seinen Tiefen und Untiefen auszuloten, muss spielerisch in das „Dahinter“ eingetaucht werden. Brechungen und Reflexionen erinnern an das Spiel des Wassers, welches Blicke freigibt auf etwas darunter liegendes. Die Objekte scheinen von innen heraus. Schönheit und Schlichtheit entstehen dabei in der Durchlässigkeit für Licht, Farbe und Form.
Die Seele des Motivs:
Die Ironie ist die Seele des Motivs. Sie hilft uns, die Klippen des rationalen Verstandes zu umschiffen und öffnet uns unmittelbar den Blick für die gläsernen Gärten, die sich uns dann in ihrer ganzen Vitalität und Sinnlichkeit erschließen. Das im Verborgenen ruhende verwandelt sich in sinnlich erfahrbare Formen und Farben.

Verwilderte Gärten

Digitaldruck auf Leinwand, Farbstift.

In der Serie Verwilderte Gärten wird u.a. Verpackungsmaterial – wie bedruckte Pizzakartons, Kochzeitschriften, fotografische Abbildungen aller Arten – von Lebensmitteln oder Blumen verwendet.
Im Prinzip spiel es keine Rolle, ob man sich von Wolkenformationen oder flüssigem Käse auf Pizzas inspirieren lässt, wichtig ist allein, dass man vom scheinbar rein Zufälligen geführt wird und mittels einer Technik das sichtbar macht, was man „sieht“.
Die Originalzeichnungen werden vergrößert (auf ca. 1m x 2m) und anschließend auf Leinwand gedruckt, die zum Abschluss noch malerisch überarbeitet wird.

Essen vom Garten der Lüste, Gerd Menia 2005:
Erotisch geladene Figuren, die sich zu lukullischen Essenzen verdichten; Nymphen, Satyre, Dominas und Teufel bevölkern die bearbeitete Oberfläche. Im Vordergrund dieser Arbeiten steht die Freude an der Sichtbarmachung von Sinnlichkeit im Spannungsfeld zwischen Essen und Erotik, mit einer gewissen Ironie gespickt, die immer auch einen barocken Anstrich hat.

Ausstellung August 2005, Verwilderte Gärten, Kesselhaus, 6900 Bregenz.